Einschränkende Glaubenssätze: Die unsichtbaren Fesseln unserer Gedanken

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt im Allgemeinen haben. Sie wirken wie eine „innere Brille“, durch die wir unsere Erfahrungen filtern und interpretieren. Oft sind sie uns nicht bewusst – und gerade dann haben sie besonders viel Einfluss.
Glaubenssätze können uns unterstützen („Ich kann mich auf mich verlassen“) oder einschränken („Ich bin nicht gut genug“). In diesem Artikel geht es um die zweite Kategorie: negative bzw. belastende Glaubenssätze.

Wie entstehen negative Glaubenssätze?

Belastende Glaubenssätze entstehen meist früh in unserem Leben – häufig in der Kindheit – und entwickeln sich aus Erfahrungen, die wir emotional stark verinnerlicht haben. Quellen sind unter anderem:

  • Erziehung und Elternhaus: Wiederholte Aussagen wie „Sei nicht so empfindlich“ oder „Du machst immer alles falsch“ können tiefe Spuren hinterlassen.
  • Beziehungserfahrungen: Zurückweisung, Kritik oder Mobbing können den Eindruck erwecken, nicht liebenswert, nicht wertvoll oder nicht sicher zu sein.
  • Gesellschaftliche Normen: Auch kulturelle oder soziale Erwartungen („Man darf keine Schwäche zeigen“) können sich als belastende Überzeugungen festsetzen.
  • Fehlinterpretationen von Erlebnissen: Kinder neigen dazu, Erfahrungen auf sich selbst zu beziehen – etwa: „Mama ist traurig – ich muss schuld sein.“

Typische Beispiele für negative Glaubenssätze
Diese Überzeugungen treten besonders häufig auf:

  • Über sich selbst:
    „Ich bin nicht gut genug.“
    „Ich darf keine Fehler machen.“
    „Ich bin zu sensibel.“
    „Ich bin nicht liebenswert.“
  • Über andere Menschen:
    „Man kann niemandem vertrauen.“
    „Andere sind besser als ich.“
    „Wenn ich mich öffne, werde ich verletzt.“
  • Über die Welt:
    „Die Welt ist gefährlich.“
    „Das Leben ist ein Kampf.“
    „Erfolg ist nur für andere möglich.“

Wie wirken negative Glaubenssätze?

Glaubenssätze wirken wie sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Wenn jemand etwa glaubt, „Ich bin nicht wichtig“, wird er sich vermutlich oft zurücknehmen, Bedürfnisse nicht äußern oder Entscheidungen anderen überlassen. Das Verhalten wiederum führt dazu, dass er im Außen tatsächlich seltener beachtet oder ernst genommen wird – was den Glaubenssatz bestätigt. Typische Auswirkungen sind:

  • Emotionale Belastung: Angst, Scham, Unsicherheit, Selbstzweifel
  • Eingeschränkte Handlungsspielräume: Vermeidung von Herausforderungen, Selbstsabotage, ständiges Streben nach Anerkennung
  • Beziehungsprobleme: Überanpassung, Konfliktvermeidung oder ständiger Rückzug
    Chronischer Stress oder innere Leere

Warum halten wir an ihnen fest?
Negative Glaubenssätze sind oft unbewusst und erscheinen „normal“, weil sie so lange Teil unserer inneren Realität waren. Häufig erfüllen sie – paradoxerweise – auch eine Schutzfunktion:

  • Kontrolle: Wenn ich glaube, „Ich bin schuld“, gibt mir das (vermeintlich) Macht, etwas zu verändern.
  • Vorhersagbarkeit: Selbst negative Glaubenssätze schaffen Stabilität – sie liefern eine Art Erklärungsmuster.
  • Zugehörigkeit: Manche Glaubenssätze passen zu den Überzeugungen unserer Familie oder unseres Umfelds – sie lassen uns dazugehören.

Wie können wir mit unseren Glaubenssätzen umgehen?

  • Bewusstheit schaffen
    Nimm dir Zeit, um deine eigenen Glaubenssätze zu erkennen. Welche Überzeugungen hast du über Hochsensibilität? Schreibe sie auf und reflektiere, wie sie dein Verhalten beeinflussen.
  • Hinterfragen
    Überlege, ob diese Glaubenssätze wirklich wahr sind. Gibt es Beweise dafür, dass Hochsensibilität eine Schwäche ist? Oder kannst du auch positive Aspekte darin sehen?
  • Neue Überzeugungen entwickeln
    Formuliere positive, unterstützende Glaubenssätze, die dir helfen, deine Sensibilität wertzuschätzen. Zum Beispiel: „Meine Hochsensibilität ist eine Stärke, die mir Empathie und Tiefe schenkt.“
  • Wiederholen und verinnerlichen
    Wiederhole deine neuen Glaubenssätze regelmäßig, zum Beispiel durch Affirmationen oder Visualisierungen. Das stärkt dein Selbstbild und dein Selbstvertrauen.
  • Handeln im Einklang mit den neuen Überzeugungen
    Lebe deine neuen Glaubenssätze aktiv aus. Setze Grenzen, gönn dir Pausen und feiere deine Sensibilität als wertvollen Teil deiner Persönlichkeit.

Zusammenfassung

Negative Glaubenssätze sind keine Wahrheiten – sie sind alte Überzeugungen, die sich tief eingeprägt haben und oft nicht mehr hilfreich sind. Sie haben ihren Ursprung meist in Kindheit, Beziehungserfahrungen oder gesellschaftlichen Prägungen. Ihre Kraft liegt darin, dass sie uns oft unbewusst steuern – doch genau darin liegt auch der Schlüssel zur Veränderung:
Was bewusst wird, kann verändert werden.
Mit Achtsamkeit, Reflexion und neuen Erfahrungen lassen sich alte Denk- und Verhaltensmuster auflösen – hin zu einem freieren, gesünderen Selbstbild.


Das Thema Glaubenssätze ist ein wichtiger Bestandteil unseres energetischen Heilprogramms & Coaching.

Möchtest du unabhängig vom Programm deine Glaubenssätze herausfinden und auflösen, dann buche gerne einen Einzeltermin bei mir. Mehr Information erhältst du auf meiner Homepage www.gedanken-frei-raum.com

Bild der Homepage gedanken-frei-raum.com